14.3.10

Hostel, David Lynch und Seasons.




Die Fahnen des öfter mal was Neues ausprobieren wehten im Wind. Also machten wir uns auf in den Weltempfänger. Es scheint ungewöhnlich zu sein, dass dort eine Gruppe einen ganzen Abend verbringt. Der Charme schreitdurch und durch nette Hostelbar. Es ist, was es ist. Da gibt es nichts zu sagen. Der Kellner war nett und mit sich leerender Akrobatflasche wohl auch ein bisschen geduldig. Ein schöner Abend im Blitzgewitter mit schönen Menschen.
Der nächste Tag zeigte, was für eine Wunderwaffe Akrobat doch ist. So ging es ohne Kopf und fast pünktlich zum Treffpunkt mit S.E.K. und dann zum Max Ernst Museum in Brühl.
Eine schöne Lage hat es. Das Brühler Schloss ist bei schönem Wetter bestimmt noch schöner anzusehen. Max Ernst ihm seine Kunst ist sicherlich bedeutend. Mir fehlt da aber, wie man so schön sagt, der richtige Zugang. Die vielen Bronzearbeiten sind teilweise schön anzusehen, ist meine professionelle Bewertung.
Der eigentliche Grund für diesen von langer Hand geplanten und herbeigesehnten Ausflug war aber die (Trommelwirbel) David Lynch Ausstellung. Leider gab es heute keine Kurzfilme zu sehen. Die Bilder, Fotos und der ganze andere Kram waren wunderbar anzuschauen. Wunderbar schaurig, schön dunkel und oft mit einem Hauch von Humor, der einem zwischen Mord, Schwarz und düsteren Tönen ein Lächeln abringt. Die Ausstellung wurde verlängert und geht nun noch bis Mitte April. Ich würde glatt nochmal hingehen, wenn ich wieder so eine kompetente Kunstausstellungsbegleitung dabei habe. "Ich will nicht zu viele Worte darüber verlieren – wenn man nicht gerade ein Dichter ist, werden die Dinge oft kleiner, wenn man über sie spricht",sagte Lynch. Ich gebe ihm recht und verbleibe mit Begeisterung im Kopf und dem Ausstellungskatalog im Regal. Der übrigens auch sehr zu empfehlen ist.
Im Anschluss ging es noch ins Seasons, dass einen nicht unbedeutenden Platz in der Brühler Gastroszene zu haben scheint. Moderne, internationale Küche verbindet sich mit holländischen Klassikern und leider auch mit der üblichen TexMex-Küche. Die Bedienung war nett, guckte aber lieber in den Fernseher, als auf die Bedürfnisse ihrer Gäste. Wir fanden es nicht weiter schlimm und ließen diesen schönen Ausflug in die Kulturstadt Brühl bei leckerem Essen und gut temperierten Getränken ausklingen.